Seit dem 1. September 2018 gibt es den Bereich Digital Solutions & Coordination. Was war die Idee, die zur Gründung dieses Bereichs geführt hat? Wo stehen wir aktuell mit der Umsetzung der Strategie?
Seit einigen Jahren verhandelt SWITCHprocure Rahmenverträge mit grossen Softwarelieferanten. Unser Legal Team unterstützt diese Tätigkeit und überprüft die Verträge auf Konformität mit den Gesetzgebungen der Schweiz und Europas. Diese Leistungen zu Gunsten der Schweizer Hochschulen werden auch in Zukunft erbracht und weiter ausgebaut.
Die Art und Weise, wie Software von Institutionen bezogen wird, hat sich nun aber in den letzten Jahren verändert, und sie wird sich durch die ganzen Cloud-Entwicklungen noch weiter verändern. Immer häufiger wird Software als sogenannte SaaS-Dienstleistung (Software as a Service) bezogen. Was bleibt, ist die Notwendigkeit einer Vertragsbeziehung mit dem Softwareanbieter. Als einzelner Konsument habe ich aber keine Möglichkeit, etwas zu verhandeln. Ich werde gezwungen, dem Vertrag zuzustimmen, oder ich verzichte auf den entsprechenden Service. Als Higher Education Community haben wir hier mehr Gewicht und können für uns zwingende Bestimmungen einfordern. Zusätzlich ermöglichen solche SaaS-Services aber auch neue Distributionswege zu den Benutzern. Hier kommen die SWITCHhub-Plattform wie auch die SWITCH edu-ID zum Tragen.
Mit der SWITCH edu-ID unterstützen wir den sicheren Zugriff sowohl zur Plattform SWITCHhub wie auch zu den neuen SaaS-Services. Die Provisionierung der Benutzer mit verschiedenen Services erfolgt zentral über die Plattform. Dort wo sich die Möglichkeit bietet, werden wir zusätzlich die gesamte Verrechnung über SWITCH abwickeln. Hochschulen erhalten somit den gesamten Softwarebezugsprozess aus einer Hand im Sinne eines integrierten Angebots.
Eine weitere Entwicklung kommt von swissuniversities mit der Initiative COSI (Coordination Office for Scientific Information). Die Kernidee von COSI: Akademische Services, die bei einer Institution über ein Forschungsprojekt oder in der Lehre entstanden sind, werden der gesamten Hochschul-Community zur Verfügung gestellt. Dadurch entsteht für die Services ein nachhaltiges Businessmodell.
Da dieses Vorhaben sehr viele Parallelen zur erwähnten Verteilung kommerzieller Services aufweist, ist es zielführend, dies in derselben Organisation bei SWITCH umzusetzen. Bei der Auswahl der SWITCHhub-Plattform wurde diesem Aspekt bereits Rechnung getragen. Zusätzlich möchten wir die Service-Anbieter mit Service-Management-Kompetenzen unterstützen, um so eine möglichst hohe Qualität der Services zu erreichen.
Nahtlos an diese Tätigkeit fügt sich der Aufbau der Dienstleistung Legal Consulting an. Hier bieten wir unsere Kompetenzen in den Bereichen Datenschutz, Fernmelderecht, Beschaffungs- und Lizenzrecht sowie ICT-Recht im Allgemeinen der Community als projektbezogenes Consulting an. In diesem Jahr werden wir mit ersten Pilotprojekten starten.
Sämtliche aufgeführten Tätigkeiten werden von den Working Groups WG ICT-Law, WG SWITCHprocure sowie den Higher Education Cloud Days begleitet. Diese Arbeitsgruppen werden wir entsprechend weiterführen und laufend den Bedürfnissen und Trends am Markt anpassen.
Wir freuen uns auf die Fortführung der intensiven Zusammenarbeit mit der ganzen Community.