Betrüger, die über Websites Kunden mit Markenprodukten zu Tiefstpreisen anlocken und sie dann abzocken, benutzen auch .ch Domain-Namen. Damit dieses betrügerische Geschäft möglichst im Keim erstickt wird, arbeitet SWITCH eng mit Schweizer Behörden zusammen.
Meist sind es vermeintlich professionelle Online-Shops, die Turnschuhe oder andere Accessoires angesagter Marken verkaufen. Und dies zu unschlagbaren Preisen. Käufer auf solchen Websites sind gleich mehreren Gefahren ausgesetzt: Sie übergeben ihre Kreditkarteninformationen, E-Mail- und Postadressen kriminellen Organisationen und erhalten entweder gefälschte oder gar keine Ware.
Wenn das Bundesamt für Polizei (fedpol) oder eine andere Schweizer Behörde wie die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK), das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) oder Swissmedic auf eine dubiose Website stösst, gelangt es in vielen Fällen an SWITCH. Meist ist es nämlich unmöglich mit dem Domain-Namen-Halter Kontakt aufzunehmen, weil dieser eine falsche oder eine Adresse im Ausland eingetragen hat. Und um gegen einen Website-Betreiber im Ausland vorgehen zu können, wäre ein sehr aufwändiges Rechtshilfeverfahren notwendig.
Hat eine Behörde also einen Verdacht auf Internetkriminalität, wendet sie sich an SWITCH. Die Stiftung fordert sodann den Halter auf, innert 30 Tagen eine gültige Adresse in der Schweiz anzugeben, was in weniger als in einem Prozent der Fälle geschieht. Verstreicht die Frist ungenutzt, löscht SWITCH den Domain-Namen. Die Website ist dann im Internet nicht mehr erreichbar.
Die Sicherheitsexperten von SWITCH gehen bei der Bekämpfung von Internetkriminalität – etwa bei Phishing oder Malware – seit Jahren sehr aktiv und erfolgreich vor. Die betrügerischen Webshops werden mit der gleichen Entschlossenheit abgewehrt.
Schweizer Behörden haben SWITCH im Jahr 2016 bei insgesamt 737 Fällen SWITCH gebeten, eine gültige Kontaktadresse beim Halter anzufordern. Seit Beginn des laufenden Jahres waren es bereits 5075 Fälle. Damit diese stark gestiegene Anzahl Anfragen effizient bewältigt werden kann, hat SWITCH kürzlich die Bearbeitung mittels eines Tools automatisiert. So konnten allein im Juli 2017 4469 betrügerische .ch Websites vom Netz genommen werden.
Alle Massnahmen haben zum Ziel, dass .ch Domain-Namen weiterhin vertrauenswürdig und sicher sind und vor Missbrauch jeglicher Art geschützt werden. Die enge Kooperation zwischen SWITCH und Behörden ist demnach ein weiterer Schritt zur Aufrechterhaltung der hohen Qualität von .ch, der sichersten Top Level Domain (TLD) Europas.