Die Open Science Bewegung stellt Wissenschaft und Forschung vor neue Chancen und Herausforderungen, besonders im Umgang mit Daten.
Zugängliche und nutzbare Forschungsdaten sind die wichtigste Ressource für die Sicherung der Innovationskraft und Forschungsstärke der Schweiz. Täglich generieren Forschung und Wissenschaft erhebliche Datenmengen, die meist jedoch dezentral gespeichert und aufbewahrt werden. Das entstandene Forschungsdaten-Ökosystem entwickelt sich laufend dynamisch weiter und ist entsprechend komplex und unübersichtlich, auch für Forschende.
Laut Forschungscommunity braucht es ein Umdenken und den Willen, das eigene Datenmanagement nach den FAIR Prinzipien zu gestalten: Daten sollen nachhaltig auffindbar, zugänglich, interoperabel und widerverwendbar sein. Dadurch wird nicht nur die Reproduzierbarkeit verbessert, sondern es eröffnen sich auch ganz neue Möglichkeiten, Daten interdisziplinär zu verknüpfen. Bisher fehlt jedoch eine Infrastruktur, welche die Daten schweizweit verknüpfen könnte.
Ganz in der Tradition, die Digitalisierungsinteressen der Bildungs-, Forschungs- und Innovationscommunity zu bündeln, hat SWITCH deshalb im Oktober 2019 die Vision eines Forschungsdaten-Konnektoms für die Schweiz lanciert. Forschungsdaten sollen in Zukunft verknüpft, geschützt und für alle Adressaten zugänglich und nutzbar gemacht werden können. SWITCH sieht sich dabei in der Rolle der Koordinationspartnerin in der Umsetzung dieser Vision. Aktuell erarbeiten Partnerinstitutionen die Grundlagen in den SWITCH Innovation Labs.
In Zusammenarbeit mit Partnern aus der Hochschulgemeinschaft werden in den SWITCH Innovation Labs zukunftsträchtige Themen mit Bezug zur gesamtstrategischen Ausrichtung der Stiftung SWITCH bearbeitet. Die SATW evaluiert zurzeit den Stand und die Herausforderungen einer nachvollziehbaren Forschungsdatenqualität und das eXascale Infolab der Universität Freiburg erforscht Best Practices aus Forschung und Wirtschaft zu verknüpften Forschungsdaten.
Die Ergebnisse aus den SWITCH Innovation Labs fliessen in die Umsetzung der Vision eines Forschungsdaten-Konnektoms. In einem kollaborativen, agilen Prozess wird anfangs 2020 mit dem Prototyping begonnen. Die Bedürfnisse aller Stakeholder sollen berücksichtigt werden, wobei besonders Forschende als zukünftige User im Mittelpunkt stehen. Das Konnektom soll Forschenden ganz neue Möglichkeiten eröffnen das Innovationspotential im FAIR-Datenmanagement zu erkennen und zu nutzen.